Eine der beliebtesten Methoden, um sich selbst und die eigenen Verhaltensweisen besser zu verstehen, ist eine Familienaufstellung. Diese Methode stammt aus der systemischen Therapie (oder wird dort zumeist verwendet) und wird oft (nicht immer) wie folgt praktiziert: Der Klient – also du – nimmt an einer Gruppensitzung teil und du wirst gebeten, deine eigenen Familienmitglieder in Form der anderen Teilnehmer im Raum zu platzieren. Es geht dabei um Abstände, Zugehörigkeiten und Emotionen / Gefühle. Danach wird natürlich an diesem Familiensystem weiter gearbeitet: Konflikte werden gelöst usw.

Oft entdecken wir dabei eigene Gefühle, die vielleicht unterbewusst versteckt waren und erst sichtbar werden, wenn wir gewisse Tatsachen bildlich vor Augen haben. Und da sind wir schon im Thema: Sichtbar vor Augen haben, denn Familienmitglieder können durch Personen stellvertretend positioniert werden. Doch was tun, wenn man sich das nicht traut oder andere persönliche Gründe gegen diese Methode sprechen?

Du zeichnest deine Familie selbst.

Wie? In einer Kunsttherapie Stunde suchen wir gemeinsam einen Untergrund aus, der sinnbildlich für deine Familie steht. Papier? Weiß, farbig? Eher doch Transparentpapier mit Farbverlauf? Du entscheidest. Nach und nach kannst du dann deine Familie positionieren. Wer sich wo befindet, bestimmt allein dein Gefühl. Wer ist sichtbar, wer hat welche Farbe, Form? Du kannst aus einem Impuls heraus, alles auf diesen Untergrund bringen, was du möchtest. Musst du dabei zeichnen können? Nein! Gar nicht! Einfache Formen, Zeitungsbilder, Wörter oder auch nur bunte Punkte sind völlig ok. Es geht nicht um die Ästhetik / Schönheit. In der Kunsttherapie geht es um den Prozess, um das, was wir dabei fühlen.

Und dann? Dann sehen wir uns das gemeinsam an. Ich stelle Fragen (die ich hier noch nicht ganz so ausführe) und das, was an Gefühlen und Emotionen erscheint, halten wir fest und sehen uns an, warum aus der Tiefe plötzlich das an die Oberfläche kommt, was kommen muss. Dabei geht niemanden außer dir an, was du dort siehst.

Darum kann ich übrigens die Fragen zu deiner Familie noch nicht verfassen. Denn je nach Lebensthema ist deine ursprüngliche Frage zu deiner Familie ja vielleicht eine ganz andere als bei mir oder deinem Nachbarn.

Und wie so etwas aussehen kann, zeige ich dir hier im Prozess als Beispiel bei mir in Wuppertal entstanden und zu sehen auf Instagram:

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